PHOTOGRAPH: ETIKA

DAS FLAIR DES BASQUEKLEIDES MIT QUADRATISCHEM AUSSCHNITT

Die Sonne sinkt hinter den Hafen und prallt von den Tuffstein­fassaden zurück, gleitet zwischen schmiedeeisernen Balkonen hindurch und legt sich auf das quadratisch geschnittene Mieder, das die Schlüsselbeine mit der Klarheit eines Splitters reinen Lichts rahmt. Der erste Schimmer streift bereits die Linie der Basque und hinterlässt eine goldene Spur, die das bernsteinfarbene Abendrot ankündigt.

In den engen Gassen modelliert die Basque die Taille, und der Rock, prall gefüllt mit weichen Falten, fängt die sich rötende Sonne ein. Die Fasern trinken den warmen Bernstein und geben ihn in flirrenden Blitzen zurück, die von Saum zu Saum laufen; jeder Schritt streift das alte Pflaster, als berühre er den Takt einer verborgenen Melodie, und die Schatten der Häuser öffnen sich, um das Glitzern aufzunehmen, das über den Stoff tanzt.

Am Ufer verwandelt die Dämmerung das Tyrrhenische Meer in einen rosigen Spiegel, und Fenster zünden Funken, die dem Saum nachjagen und ihn mit stets neuem flüssigem Bernstein färben; der Schritt wird langsamer, fast eine Choreografie mit den wandernden Reflexen, während der Abend die Gestalt in eine zwischen Stadt und Meer schwebende Ruhe hüllt und das Licht bewahrt, das sich in jeder Plisséfalte gesammelt hat.

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