DAS FLAIR DES SCHLITZKLEIDES A FANTASIA VERDE
Die Morgendämmerung streift die Ziegeldächer mit einem milchigen Schimmer, prallt von den gestreiften Markisen der Stände ab und versinkt im pastellgrünen Mieder, das von einer kleinen Schleife gespannt wird und das Licht wie Tau sammelt. Der Umriss rosiger Blütenblätter keimt knapp unter dem Ausschnitt, während sich der Stoff gelassen an den Oberkörper schmiegt und bereit ist, in die weite Falte überzugehen.
Zwischen Stimmen, noch vom Schlaf gerötet, ragen Kisten samtiger Pfirsiche und bereifter Trauben einladend auf; Hände reichen Früchte mit der Zartheit der ersten Strahlen, der Schlitz streift die Luft und schreitet unberührt weiter. Jede Bewegung öffnet einen Durchgang durch die Menge wie ein Wind in den Blättern: das Blumenmuster gleitet an Jutesäcken und Packpapier vorbei, und Zitrusduft mischt sich mit einem Hauch Minze, der vom leichten Saum aufsteigt.
Unter dem Arkadengang bewahrt der Steinboden noch die nächtliche Kühle; das Auffächern des Rocks zeichnet eine Welle, die vergeht, bevor sie den Boden berührt, und nur ein leises Flüstern von Stoff zurücklässt. Der Markt schließt sich langsam hinter ihr, und die Morgenluft verweilt am Band des Mieders, bewahrt in seinem blassen Grün die Stille eines geheimen Gartens, den sie durchschritten hat, ohne eine Spur zu hinterlassen.